Veröffentlicht am 14.06.2023

Genozid von Srebrenica

In Gedenken an über 8.000 Menschen, die am 11. Juli 1995 in Bosnien ermordet wurden.

Dieser Völkermord an bosnischen Muslimen gilt als das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Innerhalb von nur vier Tagen wurden mehr als 8.000 bosnische Muslime auf grausamste Weise umgebracht.

Was geschah in Srebenica?

Infolge des beginnenden Zerfalls der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien kam es zu Spannungen zwischen den dort lebenden Ethnien. Während des Bosnienkriegs wurden die bewaffneten Auseinandersetzungen auch von den jeweiligen nationalistischen Gruppierungen angeheizt. Gleichzeitig fanden ethnische Säuberungen in Bosnien statt.

Am 11. Juli 1995 wurde dann der geplante Völkermord in Srebrenica von den serbischen Streitkräften durchgeführt mit dem Ziel eine ethnisch saubere Region zu schaffen. Mehr als 8.000 muslimische Bosniaken – fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 13 und 78 Jahren – wurden ermordet. Viele Frauen und Mütter suchen immer noch nach ihren Angehörigen. Die dort stationierten niederländischen Blauhelm-Soldaten verhinderten die Morde nicht. 2014 urteilte das Landgericht in Den Haag, dass der niederländische Staat zivilrechtlich eine Mitschuld an dem Verbrechen trage.

Bottrop möchte an diese schreckliche Tat gedenken

Viele, der damals geflüchteten Bosnier*innen leben in Bottrop und Umgebung. Deswegen möchten der Verein Aktion Leben und Lernen in Bosnien und das Bündnis Buntes Bottrop auf diese schreckliche Tat aufmerksam machen.

Samir Corkadi, Vereinsmitglied betont: „Viele von uns müssen mit den traumatischen Erfahrungen des Bosnienkriegs leben. Wir haben den aufstrebenden Nationalismus erlebt und wissen wo dies hinführt. Deshalb ist es wichtig die Demokratie zu verteidigen und gegen Nationalismus sowie Radikalismus Flagge zu zeigen. Wir möchten nicht, dass sowas in Deutschland, in unserer zweiten Heimat nochmal passiert.“

„Rechte Gruppierungen nutzen es aus, dass die Demokratie auf der Kippe steht, um uns gegeneinander auszuspielen. Aus diesem Grund ist es wichtig immer wieder an solche grausamen Taten zu erinnern“, berichtet Sofia Prusko, Projektkoordinatorin des Bündnisses.

Der Verein „Amanet - Deutsch-Bosnische Initiative NRW“ lädt herzlich zum Schweigemarsch am 17. Juni 2023 um 14:30 Uhr in Dortmund ein, um an die Opfer des Völkermordes zu gedenken. Treffpunkt ist an der St.-Petri-Kirche. Die Abschlusskundgebung findet am Platz der alten Synagoge ab 16:00 Uhr statt.

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