Das Logo des Bündnis Buntes Bottrop

Es gibt – zum Glück! – viele bunte Bündnisse. Und viele bunte Logos. Ob mit gegenständlicher, symbolischer oder rein abstrakter Formgebung. Ob fröhlich und spontan oder geometrisch und rational. Sie alle wollen besonders sein: bunt, plakativ und unverwechselbar.

Was macht nun unser Logo aus? Es spielt zunächst mit unserem Namen – also mit der Wortmarke BÜNDNIS BUNTES BOTTROP. Natürlich macht es Sinn, unsere DREI Bs aufzugreifen. Damit verengt sich das Ausmaß der Verwechs­lungs­optionen bereits erheblich. Das heißt in diesem Fall: Die Buchstaben­kombination BBB erzielt bei der weltweiten Google-Suche „nur“ 190 Millionen Treffer. Aber keine Angst, es handelt sich dabei nicht um 190 Millionen Logos! Und selbstverständlich gibt es auch kein anderes BÜNDNIS BUNTES BOTTROP – etwa der Maler und Lackierer in unserer Stadt. Man weiß ja nie…

Spielen wir also einmal mit unseren drei DREI Bs. Welche Farben wählen wir, um ausgerechnet das programmatisch „Bunte“ zum Ausdruck zu bringen? Und das im vollen Bewusstsein dafür, dass wir uns in farbsymbolisch hoch aufgeladenen politischen Spannungsfeldern bewegen und positionieren müssen. Das bedeutet zum Beispiel einerseits: Wer bunt sein will, kann beim besten Willen keine Schwarz-Weiß-Malerei betreiben. Andererseits: Die Konfrontation wie die Versöhnung und Verschwesterung von Schwarz und Weiß, Black and White prägen nach wie vor sowohl die inter­nationale Überwindung des Rassismus als auch die Kultivierung des Bunten.

Unsere Antwort ist daher: Das, was zwischen Schwarz und Weiß entsteht, kann nur bunt sein – und gerade keine Grauzone. Insofern ist unsere Farbkombina­tion weder dreifarbig noch schwarz-weiß oder grau, sondern zeigt eine Form maximaler Vielfalt im Farbspektrum, ein „Schwarz-Weiß-Bunt“, die nur einen Farbraum konsequent meidet: das Braune in all seinen Schattierungen.

Wer mit Farben spielt, sollte dies auch mit Formen tun: Unsere drei DREI Bs gehören natürlich zusammen, stehen nicht getrennt voneinander und geben dem Zusammenspiel einen Rahmen, der auch ein formspezifisches „Schwarz-Weiß“- Gegensatz-Paar miteinander verknüpft: Den 90-Grad Winkel (Ihr merkt schon, wir sprechen nicht vom „Rechten Winkel“!) und die Rundung.

Unser vielleicht spannendstes Spiel widmet sich schließlich der Bewegung, der Dynamik, der Drehung und der Entdeckung neuer Blickwinkel und der möglichen Veränderung und Multiplizierung von Perspektiven, Standpunkten und Horizonten. Wir haben uns die DREI Bs also einmal von allen Seiten und in jeder Winkelung angeschaut. Und auf einmal konnten wir einen der schönsten kreativen Momente erleben, die immer dann auftreten, wenn das experimen­telle Prinzip „Versuch und Irrtum“ in „Versuch und Überraschung“ umschlägt:

Die drei B’s verwandelten sich in ein Gebäude-Ensemble mit Fassaden, Fensterordnungen und Dachformen – mit einem Wort: in STADT. Vielleicht haben wir ja – mit etwas Glück – ein Logo gefunden, in dem wir uns alle „zu Hause“ fühlen können.

Wäre das nicht – jenseits aller Naivität, Harmoniesucht und drohender Idylle – SCHÖN? – Schon vor Tausenden von Jahren wurde er entdeckt: der Zusammen­hang zwischen Ethik und Ästhetik, dem Guten und dem Schönen. Da jede Wechselwirkung, um eine zu sein, in beiden Richtungen stattfinden muss, ist es ausdrücklich möglich und erwünscht, dass wir das Logo auch einfach nur auf uns wirken lassen und uns ein wenig daran erfreuen. Oder darin noch viel Neues, hier nicht Gesagtes entdecken. Jede und Jeder für sich – und natürlich auch gemeinsam. Am besten weit über Bottrop hinaus.